Südtor und Südwall

Aus alt mach neu

Auch die Bodendenkmäler auf dem Tönsberg, wie etwa das ehemals an dieser Stelle gelegene Südtor, hatten in den vergangenen Jahrzehnten unter der Erosion und intensiv betriebenen Forstwirtschaft zu leiden. Mit schweren Maschinen wurden Schneisen in die Wälle gebrochen, neue Wege angelegt. Immerhin bestand so für die Archäologen die Möglichkeit, das Innere eines solchen Walles und seine unterschiedlichen Baumaterialien zu studieren. Man sieht aber auch, wie wenig im Lauf der Jahrhunderte von einem solchen Bauwerk übrig bleibt. Trotzdem gelang es den Archäologen, vier unterschiedliche Bauphasen nachzuweisen.

Es beginnt in der Eisenzeit. Nachdem das Gebiet im vorhergehenden Jahrhundert erschlossen wurde, entstand um 270 v. Chr. die erste Verteidigungsanlage: eine einfache Holzwand aus Pfosten und Bohlen, gestützt von einer Erdschüttung. Sie wurde zerstört! Beim Neuaufbau wurde ein Wall aus Steinen und Erde aufgeschüttet, der mit einer Trockenmauer an der Vorderseite zusätzlich gesichert war. So konnte nur die hölzerne Brustwehr bei einem erneuten Angriff ein Raub der Flammen werden. Trotzdem wurde der Platz für lange Zeit aufgegeben.

Erst im frühen Mittelalter, im 8. Jahrhundert, wurde der Tönsberg wieder verstärkt befestigt. Es war die Zeit der Kriege zwischen Sachsen und Franken. Am eindrucksvollsten war die letzte Bauphase. Auf der Wallkrone wurde eine bis zu 1,60 Meter starke Mauer errichtet. Während der Kern aus einer Mischung aus Steinen und Mörtel bestand, schichtete man an der lnnen- und Außenseite flache Steine übereinander, deren Stärke allein schon 60 bis 70 cm ergab.