Weg durch die Wistinghauser Schlucht

Durch diese hohle Gasse muss er kommen

Warum wurde der Tönsberg über 1000 Jahre hinweg mehrfach neu besiedelt und befestigt? Ein Grund war seine strategisch günstige Lage. Diese zeigt sich bei gutem Wetter von hier aus am besten. Die langgestreckten Bergrücken des südlichen Teutoburger Waldes trennten die Wegesysteme der nördlich und südlich gelegenen Ebenen. Eine wichtige Verbindung bildete der schmale Pass durch die Wistinghauser Schlucht.

Das Alter dieses Weges ist nicht genau zu bestimmen, doch wurde er vermutlich schon seit der Bronzezeit benutzt. Hierauf weist eine Reihung von Grabhügeln in der Senne, die den Verlauf des Weges nach Süden markiert. Ein anderes Beispiel derartiger Fernhandelswege ist der Hellweg (Salzstraße) von Duisburg über Paderborn nach Niedersachsen. Auf ihm wurden wahrscheinlich zu allen Zeiten Luxuswaren wie Salz transportiert.

Da technische Möglichkeiten zum Bau von Brücken und Tunneln fehlten, konzentrierte sich der frühgeschichtliche Verkehr auf wenige Wege über Gebirgsübergänge und Furten. Die Kontrolle über einen derartigen Pass bedeutete ebenso wirtschaftliche wie militärische Macht. Der jeweilige Burgherr konnte schließlich leicht bestimmen, wen er den schmalen Durchlass entlang ziehen ließ und wen nicht. Bis in das Mittelalter behielt die Wistinghauser Schlucht ihre strategische Bedeutung. Niedrige Wälle, sogenannte Landwehren, sperrten an dieser Stelle den Durchgang.