
Erdwerke in Form von Wällen und Gräben sind meist die einzigen erkennbaren Überreste vorgeschichtlicher Befestigungsanlagen. Schließen sie eine Fläche vollständig ein, bezeichnet man sie im allgemeinen als Ringwälle. Der nebenstehende Plan zeigt den Wallverlauf hier im Gelände.
Eine Wallaufschüttung allein konnte allerdings zu keiner Zeit hinreichend Schutz bieten und genaugenommen handelt es sich hier auf dem Tönsberg auch nicht um „Schutzwälle“, wie leicht anzunehmen wäre. Der heute sichtbare Ringwall ist in dieser Form auch nicht als Befestigung errichtet worden. Es handelt sich vielmehr um die Überreste einer einstmals baulich aufwendigen Verteidigungsanlage aus Holz, Erde und Steinen.
Der ehemalige Aufbau der Befestigung konnte durch archäologische Ausgrabungen von kurzen Wallabschnitten erkannt werden. Sie machten eine anschauliche Rekonstruktion der Befestigung möglich. Durch archäologische Untersuchungen konnte auch das Alter der Anlage bestimmt werden. Sie wurde im 4. Jahrhundert vor Christus errichtet und bereits um Christi Geburt zunächst wieder aufgegeben. Im 8. oder 9. Jahrhundert wurde sie dann erneut aufgebaut. Über die Bedeutung dieses recht eindrucksvollen Bauwerkes ist leider insgesamt recht wenig bekannt.